Tauben in
unserer Stadt
Stadt-Tauben
"Der Rufmord geht dem Mord voraus"
Vorurteile, Tatsachen und Lösungen zum Thema Stadt-Tauben
Vorurteil - 1 : Stadt-Tauben sind Wildtiere
Tatsache
ist, dass Stadt-Tauben verwildert und von Zucht- und Brieftauben abstammen,
demzufolge als Haustiere einzustufen sind.
Erst
durch die Domestikation des Menschen wurde sie von ihm abhängig und ist
auf Hilfe angewiesen.
Ursprünglich stammt die
Taube von der Felsentaube ab. Tauben lebten früher in Felsen, sie brauchen
den Felsenersatz sprich Gebäude, wo sie leben und brüten können.
Vorurteil
- 2 :
Stadt-Tauben sind Krankheits- und Seuchenüberträger
Tatsache ist, dass bereits 1989 das
Bundesgesundheitsamt festgestellt hat, dass von Tauben keine höhere
Gesundheitsgefährdung ausgeht als von jeder anderen Tierart, einschließlich
Haus- und Zuchttiere.
Sie sind weder Seuchenüberträger
noch Schädlinge im Sinne des Bundesseuchengesetzes.
Weltweit ist kein einziger Fall einer
Erkrankung bekannt, die durch Tauben oder deren Kot nachgewiesen wurde
(einschl. Taubenzüchter mit intensivem Kontakt zu Tauben).
Aus diesem Grund ist das Töten oder
Vergiften gesetzlich verboten.
Vorurteil
- 3 : Stadt-Tauben zerstören Gebäude + Denkmäler
Tatsache ist, dass Gebäudeschäden
ausschließlich durch hohe Schadstoffbelastungen (Auto- und Industrieabgase)
entstehen.
Im Gegenteil Taubenkot wird ein
konservierende schützende Wirkung nachgesagt, sofern er nicht entfernt wird.
Vorurteil
- 4 :
Durch Fütterungsverbot
kann Einfluss auf die Taubenpopulation genommen werden.
Tatsache
ist, dass Nahrungsangebot keinen Einfluss auf das Brutverhalten hat (siehe
Studie des Dr. D. Haag-Wackernagel).
Im Gegenteil durch Mangel- und Fehlernährung sterben Jungtiere nach langem Siechtum einen grausamen Hungertod, was ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ist.
Lösungen:
Alle bislang durch Kommunen durchgeführten
Tötungsmaßnahmen (Vergiften und Aushungern durch Fütterungsverbot) haben
nicht den gewünschten Erfolg hinsichtlich der Reduzierung der
Taubenpopulation gebracht.
Die Einrichtung von Taubenschlägen
und Türmen an Schwarmstandorten zwecks Konzentrierung der Tiere, um die
Gelege der Tauben gegen künstliche Eier auszutauschen ist unerlässlich.
Ebenso ist das Fütterungsverbot zumindest teilweise einzuschränken.
Der Einsatz von artgerechtem Futter
ist zur Konzentrierung der Tauben unerlässlich, da das Nahrungsangebot keinen
Einfluss auf das Brüten hat.
Dieses Konzept wird bereits in vielen
Städten erfolgreich durchgeführt und ist als das Aachener Modell bekannt.
Brieftaubenzucht und Reisesport sind
einzuschränken, die Züchter sind durch Abgaben an den Kosten zu beteiligen.
Tatsache ist, dass ca. 80.000
Brieftaubenzüchter allein in Deutschland 7 Millionen Brieftauben pro
Saison fliegen lassen.
Hier kommt es nach Angaben der
Brieftaubenzüchter zu Verlusten bis zu 40 %, bei Jungtieren sogar bis zu
90 %.
Diese Tiere sterben qualvoll oder
landen in den Städten und paaren sich mit den Stadt-Tauben, so dass auch hier
angesetzt werden muss, um die Population der Stadt-Tauben wirksam zu bekämpfen.
Fazit : Die Einrichtung von Taubenschlägen, artgerechtes Nahrungsangebot und Einschränkung der Brieftaubenzucht führen langfristig zu einem sozial- und tierverträglichem Miteinander von Mensch und Tier im Lebensraum Stadt.
Die Taube benötigt täglich ca. 40 g
Samenkörnerfutter. Artgerechte Nahrungsmittel: Erbsen, Sommerwicken,
Ackerbohnen, Weizen, Mais, Gerste, Hafer, Hirse, Reis, Hanf, Linsen, Raps,
Leinsaat. Taubenfuttermischungen
sind im Fachhandel erhältlich. Bitte
keine Brotreste verfüttern!
Wer weiteres
Interesse hat, wendet sich bitte an :
BAG
Stadttauben: Elisabeth Heß, Heidestr. 79, 52146 Würselen
Tel./Fax: 02 40 5 / 89 60 82
BAG
Stadttauben: Rudolf Reichert, Pflugstr. 30, 86179 Augsburg
0821/86994
Bürgerinitiative frei lebende
Stadttiere:
Edgar Guhde, E.-Schoemannstr. 33,
40237 Düsseldorf
02 11 / 33 69 276